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Skin Conductance Response (SCR)

Der Hautleitwert besteht im Wesentlichen aus zwei Komponenten, einem tonischen, statischen „Level“ und den phasischen, fluktuierenden „Reaktionen“, üblicherweise als „Skin Conductance Responses“ (SCR) bezeichnet.

Während sich das „Level“ gut im Mittelwert der Messwerte widerspiegelt, misst der eSense Skin Response auch die Anzahl ihrer Skin Conductance Responses (SCR) pro Minute. Prinzipiell deutet eine höhere Zahl von SCR pro Minute auf mehr Stress hin. Erfahrungswerte, die sich mit der Fachliteratur[1] decken, ergeben, dass ein „entspannter“ Bereich zwischen 0 und 5 SCR pro Minute liegt. Bei 6-9 SCR/min beginnt ein angeregterer Zustand. Ab 10 und gar über 16 SCR pro Minute kann man von hohem, beziehungsweiße sogar sehr hohem Stress ausgehen.


[1] Boucsein, W. B. (2011). Electrodermal Activity (2. Aufl.). Berlin, Deutschland: Springer.

Die SCR eignen sich hervorragend, um Biofeedback-Sitzungen untereinander zu vergleichen. Wenn Ihr Trainingsziel eine Stressreduktion ist, sollten Sie die Anzahl an SCR/min über mehrere Sitzungen verringern. Im Archiv der App können Sie Ihre Sitzungen untereinander vergleichen.

Der Mittelwert in µS einer Sitzung ist ein Indikator für das „Level“, also wie hoch Ihr Grundniveau an Anspannung oder Entspannung ist. Auch dieses sollten Sie im Verlauf eines Stressreduktions-Trainings versuchen zu verringern. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass der Mittelwert auch die SCR einschließt und damit bei vielen SCR/min verfälscht wird. Sie sollten also eine möglichst ruhige Phase mit kleinen SCR-Wert nutzen um Ihr eigenes „Stresslevel“ in µS zu bestimmen.

Wir haben die SCR/min in der eSense App farblich gegenzeichnet. Wenige SCR/min sind grün bzw. gelb und hohe SCR/min sind orange oder rot. Während einer Messung werden die erkannten SCR/min in der Kurve direkt passend eingefärbt. Zwei Beispiele direkt aus unserer App sehen Sie hier:

Beispiel einer Messung im entspannten Zustand mit wenig SCR/min (grün und gelb)
Beispiel einer Messung im gestressten Zustand mit mehr SCR/min
(orange und rot)

In den rechten Diagrammen ist zusätzlich das Verhältnis der Zeiten zu sehen, in denen die Messwerte gestiegen, gefallen oder gleichgeblieben sind. Mit zunehmendem Stress steigt die Kurve häufiger und länger an, als dass sie gleichbleibt oder abfällt. Auch dies ist ein idealer Parameter zur Auswertung und zum Vergleich von Biofeedback Sitzungen.

Der gesamte Vorgang des Erfassens und Berechnens der SCR ist ein Kreislauf aus vier Schritten:

  1. Überwachungs-Zustand
  2. Ermitteln ob ein Signalanstieg tatsächlich ein SCR ist
  3. Erfassen und Berechnen der SCR und asynchrones Abhören der SCR-Erholungsphase
  4. Erholungsphase und Ende der Fluktuation
Überwachungs-ZustandErmitteln ob ein Signalanstieg tatsächlich ein SCR ist
Erholungsphase und Ende der FluktuationErfassen und Berechnen der SCR und asynchrones Abhören der SCR-Erholungsphase

Die 4 Schritte im Detail


1. Überwachungs-Zustand

Der Zyklus beginnt im ersten Schritt, dem Überwachungs-Zustand („listening state“ in Englisch). Dies ist der Standardzustand.

2. Signalerhöhung ermitteln

Es gibt zwei Möglichkeiten den Start eines SCR zu erkennen. Die Werte können entweder mit einem kleinen Schritt langsam oder mit einer großen Amplitude sehr schnell ansteigen. Dies schafft die folgenden Bedingungen:

  1. Das Signal steigt ständig für 2 Sekunden an
  2. Die Differenz zwischen dem aktuellen Signal und dem vorgeblichen Basiswert (dem Wert, der als erster Wert im ansteigenden Wert angenommen wird. Auf dieser Stufe wird er jedoch noch nicht als Basiswert bestätigt) und ob dieser größer als 0,5 Mikrosiemens ist.
    In einfachen Worten, die App reagiert auf eine plötzliche Werterhöhung und bestätigt diese, wenn die Schwankung beginnt und wartet nicht 2 Sekunden (wie bei der ersten Bedingung oben).

Wenn das Signal während einer Erhöhung nur um 0,1 Mikrosiemens fällt, steigt die App aus diesem zweiten Schritt heraus und kehrt zum ersten Schritt (dem Überwachungs-Zustand) zurück. Andernfalls wird mit den nächsten beiden Schritten 3 und 4 fortgefahren.

3. Erfassung und Berechnung der SCR (Fluktuation)

Wenn eine der beiden Bedingungen aus dem zweiten Schritt oben erfüllt ist, leitet die App in diesem dritten Schritt die Fluktuation ein. Das erste Signal der Fluktuationsperiode ist der Basiswert eines Fluktuationssignals. Während der gesamten Fluktuationsperiode detektiert die App die sich ständig ändernde Amplitude. Anschließend berechnet die App die SCR-Ereignisse global und innerhalb eines ein-minütigen Zeitfensters. So kommt auch der Wert SCR/min zustande.

4. Einleitung der Erholungsphase

Es wird angenommen, dass die Fluktuation in die Erholungsphase (dem Ende der Fluktuation) eintritt, wenn das Signal um mehr als 50% von der größten Amplitude der Fluktuationsperiode abfällt.

Dies ist auch der Schritt, bei dem die Farbe im Diagramm geändert wird (basierend auf der Anzahl der aufgetretenen SCR-Ereignisse). Die Farben für den SCR-Hintergrund werden ebenfalls berechnet (durch Unterteilen der Zeitintervalle in gleiche Segmente und Abrufen der Summe der SCR-Ereignisse von jedem Segment).



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