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Erklärung der einzelnen Messwerte

Punkte (spezifisch von Mindfield entwickelt)

Für die Mindfield App haben wir ein eigenes Punkte-System entwickelt. Dieser von uns entwickelte Punktewert soll Ihnen mit nur einer Zahl zeigen, wie gut Ihre Herzratenvariabilität ist.

Vereinfacht gesagt: Umso besser Ihre Herzratenvariabilität, umso höher ist dieser Wert.

Im Detail: Die Punktezahl ist die Summe der Regularität der Kurve (in Prozent) und der Amplitude (absoluter Wert) geteilt durch die Rate der Daten vom eSense Pulse (welcher alle 200 ms die zuletzt gemessenen Werte per Bluetooth® übermittelt) plus der vorigen Punktezahl.

Daher ergibt sich:

Wobei der Zeitabstand zwischen Punkte und Punkte0 eben jeweils 200ms beträgt. Falls GleichmaessigkeitProzent < 90 dann:

Somit können vor allem Messungen gleicher Dauer gut verglichen werden (wenn Sie bspw. in den Einstellungen immer 10 Minuten als Messungsdauer einstellen), da durch eine höhere Regularität der Kurve und/oder einer höheren Amplitude aber gleichbleibender Zeit sich ein höherer Wert ergibt.

Gleichmäßigkeit (spezifisch von Mindfield entwickelt)

Wir haben ebenfalls als weiteren Messwert die Gleichmäßigkeit aufgenommen. Diese wird ebenfalls von einer von uns entwickelten Formel erfasst und (ab einer Messungsdauer von 5 Minuten oder mehr) in der Übersicht nach der Messung farblich dargestellt:

Achtung: Die farbliche Einfärbung der Gleichmäßigkeit stimmt nicht zu 100% mit der farblichen Aufteilung im Tortendiagramm überein da diese auf unterschiedliche Wege erfasst werden.

Für die Hintergrundeinfärbung des Oszilloskops wird ein Zeitabschnitt von 20 Sekunden genommen und ermittelt welcher Gleichmäßigkeitswert dort farblich am häufigsten vorkommt.

Beim Tortendiagramm werden hingegen alle numerischen Gleichmäßigkeitswerte der gesamten Sitzung benutzt und davon die prozentualen Anteile in Rot, Gelb, Orange und Grün genommen.

Allgemeine HRV-Messwerte

Einleitend für alle Messwerte möchten wir kurz darauf hinweisen, dass die Begriffe RR und NN das Gleiche bedeuten, in der Wissenschaft und Literatur aber gerne abwechselnd verwendet werden. Unter dem RR, bzw. NN Intervall versteht man den Abstand zwischen zwei Herzschlägen, gemessen in Millisekunden.

Vereinfacht gesprochen: Sie trainieren eine möglichst hohe Variabilität zwischen diesen Abständen. Die Analyse dieser Abstandsdaten ist in verschiedenen Parametern möglich, welche unterschiedliche Rückschlüsse auf den Zustand Ihres Nervensystems zulassen.

Zeitbasierte Messwerte

SDNN
(„Standard Deviation of the NN Intervall“) ist diedie Standard Abweichung der RR-Intervalle. Vereinfacht gesprochen, wie weichen die Intervalle im Mittel vom Durchschnitt aller Intervalle ab. Nehmen wir an, Sie haben einen Wert von 68ms. Dies bedeutet, im Durschnitt weicht ein Herzschlag vom nächsten Herzschlag 68ms ab, ein Herzschlag folgt also nach 68ms dem vorherigen. Je größer dieser Wert, desto höher Ihre gesamte Herzratenvariabilität, dies bedeutet: Um so besser kann sich Ihr Körper auf Veränderungen einstellen und sich anpassen. Man kann auch erkennen, wie gut Sympathikus und Parasympathikus zusammenarbeiten.

RMSDD
(“Root Mean Square of Successive Differences”) ist einer der wichtigsten Parameter, der Auskunft über die Aktivität des Parasympathikus gibt. Er beschreibt die kurzzeitige Variabilität des Herzschlags, wie stark sich die Herzfrequenz von einem zum nächsten Herzschlag ändert. Die Berechnung des RMSSD-Wertes erfolgt so: Die zeitliche Differenz von jeweils aufeinanderfolgenden RR-Intervallen wird mit sich selbst multipliziert, um nur positive Werte zu erhalten. Diese Zwischenwerte werden summiert und durch die Anzahl der RR-Intervall-Differenzen geteilt, um den Mittelwert zu erhalten. Vom Mittelwert dieser quadrierten Differenzen wird die Quadratwurzel gezogen. Der RMSDD wird häufig auch als Wert für die Erholungsfähigkeit des Körpers bezeichnet oder als „Bremse“ des Nervensystems. Je größer diese Zahl ist, desto besser.

NN50
Die Anzahl der Paare von RR-Intervallen, die mehr als 50ms auseinander liegen. Je größer diese Zahl ist, desto besser. Vergleichen Sie jedoch immer nur Sitzungen gleicher Länge und unter gleichen Gegebenheiten (z.B. Sitzposition, vor/nach dem Sport, morgens/abends, …)

pNN50
Der Prozentsatz an Paaren von RR-Intervallen, die mehr als 50ms auseinander liegen. Je größer diese Zahl ist, desto besser. Vergleichen Sie jedoch immer nur Sitzungen gleicher Länge und unter gleichen Gegebenheiten (z.B. Sitzposition, vor/nach dem Sport, morgens/abends, …)

Durchschnitt RR
Der Durchschnitt RR (auch manchmal RR-Intervall oder NN-Intervall genannt) ist der durchschnittliche Abstand zwischen zwei Herzschlägen. Er ist damit der Kehrwert der Herzfrequenz.

Damit Sie ein Gefühl für diesen Wert bekommen, denken Sie einfach an folgende 3 Beispiele: Wenn Sie einen Ruhepuls von 60 Schlägen pro Minute haben, ist der durchschnittliche RR genau 1.000ms oder eine Sekunde (da 1 Schlag pro Sekunde). Wenn Sie sich leicht bis mittelmäßig körperlich anstrengen und dabei auf 120 Schläge pro Minute kommen, dann ist der RR 500ms oder eine halbe Sekunde (da 2 Schläge pro Sekunde). Wenn Sie sich sehr stark anstrengen und Ihren Puls auf 180 Schläge pro Minute bringen sollten, ist der RR 333ms oder eine drittel Sekunde (da 3 Schläge pro Sekunde). Zu diesem Wert gibt es kein besser oder schlechter, je größer oder kleiner. Es kann höchstens die Aussage getroffen werden, je größer der Wert in Ruhe, desto langsamer Ihr Ruhepuls, was z.B. bei Ausdauersportlern ein Kennzeichen für Fitness und einen kräftigen Herzmuskel ist.

Stressindex
Die genaue Formel: Stressindex (SI) =AMo / 2Mo x MxDMn. Dabei ist AMo ist die Amplitude des Modalwertes und gibt den prozentualen Anteil im Vergleich zu allen anderen RR-Intervallen wieder. Mo (in der Formel 2Mo) ist der Modalwert für die Dauer eines RR-Intervalls, welches am meisten gemessen wurde. MxDMn ist die Variabilitätsbreite, oder anders gesagt die Differenz zwischen dem minima und maximal gemessenen RR-Intervall. Vereinfacht gesprochen rechnet diese Formel aus, wie anpassungsfähig das Herz ist oder auch wie hoch die Herzratenvariabilität ist. Ein gutes Verhältnis zwischen Sympathikus und Parasympathikus erzielt Messwerte von 30 bis 150 Punkten. Bei 500 – 1000 Punkten geht man bereits von Einschränkungen der Anpassungsfähigkeit aus. Über 1000 Punkte ist ein Hinweis auf eine hohe Anstrengung oder stressvolle Umstände. Es muss dabei natürlich auch beachtet werden, dass der SI von der jeweiligen Situation abhängt. Es stellt einen Unterschied da, ob Sie ruhig sitzen oder sich körperlich anstrengen. Allerdings lässt sich zumindest verallgemeinernd sagen: Je niedriger der Stressindex (SI), desto besser. Umso starrer und weniger variabel die RR Intervalle ausfallen, desto größer wird der Stressindex.

Frequenzbasierte Messwerte (als In-App Kauf erhältlich)

Neben den zeitlichen Parametern haben wir auch frequenzbasierte Parameter in die Analyse integriert. Dazu wird eine Schnelle Fourier-Transformation während jeder Messung vom Anfang bis zum Ende durchgeführt. Sie können das daraus resultierende Spektrogramm während der Messung im letzten Slide im Querformat beobachten.

VLF
(„very low frequency“) ist die HRV im Bereich von 0.0033 bis 0.04 Hz. Die VLF benötigt Messungen mit einer mindesten Länge von 5 Minuten. Die VLF unterscheidet sich von der LF und HF auch durch eine unterschiedliche Charakteristik. Die Änderungen im VLF-Frequenzband sind länger sichtbar. Das VLF-Band ist daher die Komponente für die langsame Erholung.

LF
(„low frequency“) ist die HRV im Bereich von 0,04 bis 0,15 Hz. Damit werden Schwingungen im Bereich von etwa 10 Sekunden erfasst. Hier bildet sich gut die Aktivität des Sympathikus ab, bei sehr langsamer Atmung auch im oberen Bereich bei 0,15 Hz des Parasympathikus. Je größer dieser Wert ist, desto deutlicher ausgeprägt ist die Aktivität des Sympathikus.

HF
(„high frequency“) ist die HRV im Bereich von 0,15 bis 0,40 Hz. Dies beinhaltet Schwingungen etwa zwischen 2-7 Sekunden, worin häufig die Beeinflussung des Herzschlages durch die Atmung fällt (RSA = Respiratorische Sinusarrhythmie). Hier zeigt sich zudem deutlich die Aktivität des Parasympathikus. Je größer dieser Wert, bei gleichmäßiger, ruhiger Atmung, desto ausgeprägter die Aktivität des Parasympathikus.

LF/HF Verhältnis
(„LF/HF Ratio“) ist das Verhältnis zwischen der HRV im niedrigen Frequenzband (Low Frequency) zur HRV im hohen Frequenzband (High Frequency). Es drückt somit das sympathovagale Gleichgewicht aus. Da das LF-Band auf den Sympathikus und das HF-Band auf den Parasympathikus rückführen lässt ergibt sich mit dem LF/HF Verhältnis den Rückschluss auf eine eventuelle Dominanz des Sympathikus oder Parasympathikus. Ist das LF/HF Verhältnis hoch, deutet dies auf eine Dominanz des Sympathikus hin. Typischerweise tritt dieses in „Kampf- oder Fluchtverhalten“ auf. Ein niedriges LF/HF Verhältnis deutet auf eine Dominanz des Parasympathikus hin. Dies ist ein Zeichen für Entspannung und harmonisches Verhalten.

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